Über das psf

Josef Matscheko

Josef Matscheko

Gründer des PSF

Das PSF – ursprünglich PÄDAK SOUND FORUM und seit der Hochschulwerdung PÄDAGOGISCHES HOCHSCHUL- SOUNDFORUM – ein Erfahrungsraum für Musik-Erleben

Das PSF ist eine 1998 von Josef Matscheko gegründete österreichweit einzigartige Musikbereichs-Einrichtung der Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz (PHDL) basierend auf einem wissenschaftlich aufbereiteten und dokumentierten Bildungskonzept.

Es fungiert als offene Kreativplattform für musikalisches Gestalten, indem es freiwillige Erfahrungsräume erschließt und nutzt, innerhalb derer die AkteurInnen interaktive, sehr persönliche und ganzheitliche Lernerfahrungen machen können.

In konkret inszenierten (ästhetischen) Erfahrungsprojekten wie Konzerten, den Pädagogischen Musikbandbreiten (PMB), Comboauftritten etc. werden pädagogisch motivierte Ziele verfolgt und somit zukunftsorientiert gelebte Hochschuldidaktik verwirklicht.

Ebenso ist es mittlerweile fixer Bestandteil des Curriculums für Lehramt Primar- und Sekundarstufe und eine einzigartige Erweiterung der ME Ausbildung an der PHDL.

Das PSF verbindet das große Engagement zahlreicher PHDL-MusikpädagogInnen und ihrer StudentInnen und bietet in ihrem vielfältigen Wirken überaus wertvolle und für das pädagogische Gelingen absolut notwendige „Freiräume“. Diese umfassen interaktiv bisher folgende Projekte und Bereiche:

PSF Big Band, PSF Vocal Group, Pädagogische Musikbandbreiten, PSF Percussion Group, PSF Combo und PSF Studio.

Die psf wurzeln

Initiative von Studierenden:

Das PSF entwickelt sich am Anfang der 90er-Jahre als Bedürfnis einiger Studierender der Akademie, die an Josef Matscheko herantreten, um ihn zum Jazzlehrer ihrer noch zu gründenden Jazzband zu erklären. Ein angesichts des StudentInnen-Eifers sichtlich beeindruckter „Joe“ lässt sich auf dieses Abenteuer ein und wird in Ermangelung eines Bassisten zu eben genau diesem in der „Panic Jazz Crew“, der ersten PADL-Jazz Band. Schon nach wenigen Wochen findet das erste „Jazz-Cafe“ (am Klavier Kollege Richard Pöcksteiner) statt und das Studienjahr 1991/92 klingt mit einem kleinen „Open Air“-Konzert lautstark aus. Die nun folgenden ersten Jahre lassen eine kleine, kreative Jazz-Kulturszene entstehen in der auch schon Rainer Lanzerstorfer sehr aktiv musiziert und die populäre Musikentwicklung stößt auch innerhalb der bis dahin eher traditionellen Musikkultur der PÄDAK auf zunehmende Akzeptanz.

Ab 1997 stellt dieses Aktivitätsfeld ein kraftvolles musikalisches Lebenselement der Pädagogischen Akademie der Diözese Linz dar. Mit der Leitung der Big Band (1997) verbinden sich für Josef Matscheko und seine MitstreiterInnen deutlich verbesserte Möglichkeiten, Kleinkultur in der Akademie (seit 2008 PH) zu entwickeln.

 

Das SOUNDFORUM als Konsequenz:

Die ambitionierten Big Band Aktivitäten und rasch wachsenden Pläne erfordern völlig neue Konzertrahmenbedingungen, die mit der bisherigen Planungsstruktur der Akademie kaum zu realisieren sind. In Kollege Martin Bauer findet sich ein Multitalent, das sowohl Ton-, als auch Film-, Licht- und Projektionstechnik beherrscht und auch sehr engagiert zur Verfügung stellt. Besonderen Einsatz im Tontechnikbereich leistet auch Richard Pöcksteiner. Diese Aktivitäten finden insgesamt noch freiwillig außerhalb der Akademie-Lehrverpflichtungen statt. Josef Matscheko ringt daher sehr bald um eine Möglichkeit, dieses Wirken in einer klar definierten und damit auch förderungswürdigen Einrichtung auszudrücken und gründet daher das PÄDAK Sound Forum (PSF).

Ein sehr wesentliches Element wuchs ab 1998 professionell hinzu – die Rhythmik: Mit der Verpflichtung von Kollegen Heimo Janschek als Schlagzeuglehrer erfuhr darüber hinaus der gesamte Percussion- und Spielmusikbereich (Orff) neue Impulse. Wieder entwickelten der Andrang und das Interesse der Studierenden eine Eigendynamik. Im Bereich Rhythmik stößt 2001 auch Nick Wiesmayr dazu und setzt bis heute mittlerweile auch als Mitglied im PSF Leitungsteam wertvolle Impulse.

 

Das PSF als offener Teil der PHDL:

Im PSF musizieren seit jeher nicht nur Studierende, AbsolventInnen und Lehrende der PH, sondern auch interessierte GastmusikerInnen und Studierende der Anton Bruckner Privatuniversität. Durch diese Öffnung kommt es zu einer tragfähigen und qualitätsvollen Durchmischung, von der alle Seiten direkt profitieren, vor allem die PH-StudentInnen lernen unmittelbar und viel von den „Jazzern“.

 

Der Aktionismus des PSF:

Zuerst voller Einsatz, überzeugende Leistungen, Zeichen setzende Darbietungen und dabei darauf hoffen, dass sich all der Aufwand lohnt, weil er auch erkannt und wertgeschätzt wird, um schließlich hilfreiche Konsequenzen (Förderung) zu erfahren. Die ursächliche begeisternde Kraft, die ganz naiv im gemeinsamen Musizieren entfaltet wird, treibt die PSF-AkteurInnen voran. Die dabei innewohnende pädagogische Relevanz erschließt sich vor allem mit der Entwicklung der „Pädagogischen Musikbandbreiten – PMB“ (ab 2003). Seither wird auch durch intensive Reflexionen und fundierte Aufarbeitungen immer klarer, dass hier nicht einfach etwas Schönes passiert, sondern sich damit ein grundsätzliches pädagogisches Bildungskonzept entwickelt.

 

MUSIK als ERFAHRUNG im Erlebnisfeld der musikalisch kreativen Bildung:

Erfahrungslernen braucht Erfahrungsräume! Joe Matscheko nützte 2006 sein Masterstudium („Neue Medien in der Musikpädagogik“) am Mozarteum Salzburg, um die „Pädagogischen Musikbandbreiten“ wissenschaftlich zu fundieren (Titel: Die Inszenierung ästhetischer Erfahrungsräume in der Popularmusikpädagogik).

Auch Marianne Gappmaier, unsere Leiterin der Vocal Group, verfasste 2017 im Zuge ihres Masterstudiums der Elementaren Musikpädagogik an der Anton Bruckner Privatuniversität ihre Masterthesis zum Thema „Ästhetische Erfahrungen in Konzerten für Kinder und Jugendliche anhand der Pädagogischen Musikbandbreiten“ und unterstrich damit einmal mehr die hohe Bedeutsamkeit dieses musikalischen Bildungsangebotes.

Die Hoffnung auf Förderung und Unterstützung wurde durch Rektor Dr. Hans Schachl voll erfüllt. Er erkannte das positive Potenzial des PSF. Auch der (seit Okt. 2012) neue Rektor Mag. Franz Keplinger führt dies fort und ermuntert das PSF dazu, den eigenen Weg im Rahmen der PH-Möglichkeiten weiter zu entwickeln – zur Freude der PH, als identitätsstiftendes Wesensmerkmal der PH nach innen, aber auch nach außen: Das PSF mit seinen Einrichtungen als Botschafter der Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz.

Die PSF Combo im Laufe der Zeit

Herzstück einer Big Band ist sehr wesentlich die Rhythmusgruppe. Diese koppelt sich traditionell auch gerne mal von der Big Band ab und bildet dann eine Art Combo, die in kleinerer Besetzung musiziert. Bezogen auf die PSF Combo heißt dies, dass sie immer sehr wesentlich aus MusikerInnen der Rhythmusgruppe der PSF Big Band bestand, erweitert um SängerInnen (und bei Bedarf auch Bläser). Über viele Jahre war sie das Herzstück des PSF – hier musizierten und interagierten dessen zentralste Persönlichkeiten (s. weiter unten!).

So offen, wie die Big Band gestaltet ist, so ungezwungen und leidenschaftlich wurden in der Combo

kleinere und auch größere Musikprojekte von Lehrenden und Studierenden gemeinsam auf gleicher Augenhöhe realisiert. Aus Studierenden wurden Lehrende, die oft noch lange der Big Band und der Combo aktiv verbunden blieben. Manche sind längst zu wertvollen Professoren in der Hochschule geworden und bilden ein entscheidendes Rückgrat für die gegenwärtigen PSF-Geschicke.

 

Die Wurzeln der PSF Combo liegen Anfang der 90er-Jahre in der für alle Beteiligten beglückenden Möglichkeit, die damals in der PADL so neu wirkende „Jazz-Musik“ durch Ausprobieren erster „Jazz-Standards“ in wechselnden Combo-Besetzungen interaktiv kennenzulernen.

Auch wenn alles noch sehr rudimentär war und selbst die damaligen PADL-Pädagogen wie Joe Matscheko und Richard Pöcksteiner zu dieser Zeit nicht viel näher der Jazzmusik waren, als ihre begeisterten StudentInnen (darunter Rainer Lanzerstorfer), so war es dennoch die vielleicht schönste Zeit: Lukrative Auftrittsmöglichkeiten waren noch kein Thema, sondern allein die große „Lust auf mehr“ – Musik und mehr gemeinsames Musizieren führte die AkteurInnen immer wieder zusammen.

So begann sich eine neue Musik-Szene in der PADL zu entwickeln, zu der sich auch bald StudentInnen der neuen Jazz-Abteilung des Linzer Bruckner-Konservatoriums (heute Anton Bruckner Privatuniversität) gesellten, die viel Substanz in die Musik brachten.

 

Mitte der 90er-Jahre organisierte Joe Matscheko mit der Studierenden-Vertretung PÄDAK-Partys und „gründete“ dafür verschiedenste Band-Formationen, deren Bühnenauftritte starken Jam-Session-Charakter hatten aber gerade deshalb für die AkteurInnen so faszinierend waren.

Als 1998 das PSF und die Big Band neu begründet wurden, fasste man dieses lose Bandgefüge zur PSF Combo zusammen.

Zur selben Zeit erweiterte Joe Matscheko die Party-Kultur der damaligen PADL um eine neue Veranstaltung, die der großartigen Verabschiedungskultur der Akademie eine studentengerechte Begrüßungskultur gegenüberstellen sollte und bis in die letzten Jahre zu einem traditionellen Fixpunkt zu Beginn eines Studienjahres geworden ist: Die „Welcome-Party“, eine Veranstaltung der ÖH speziell für die Erstsemestrigen, organisiert und durchgeführt durch das PSF.

Ganz nach dem Motto – Zuerst die Kultur, dann die Party – hat sich bald ein bestimmter Modus entwickelt: Die PSF Big Band spielt (speziell auch für alle erstsemestrigen StudentInnen) zuerst die Herbstaufführung ihres jeweils aktuellen Programms und danach „rockt“ die PSF Combo bei der eigentlichen Welcome-Party die Vorhalle.

 

Als ab 2002 einige erfahrene Coverband-Sängerinnen (u.a. Ilona Böcksteiner, geb. Buckreus) auf der PÄDAK studieren und zur PSF Combo stoßen, wird von Joe Matscheko ein Bühnen erprobtes Pop/Rock-Repertoire entwickelt und einstudiert, und seither prägen die „Combo-Mappe“ vor allem zeitgemäße Popsongs.

Auch Rainer Lanzerstorfer stößt um etwa 2003 mit seinem „Riesenfundus“ an bühnentauglicher Bandliteratur zur neuen Pop/Rock-Combo und übernimmt zunehmend eine musikalische sowie organisatorische Leitungsfunktion, die bis in die Gegenwart anhält. Im Laufe der Jahre entwickelt er sich zu einem professionellen Musiker, Pädagogen, Arrangeur und Projektleiter (siehe auch www.rainer.lanzerstorfer.at) und übernimmt 2015 auch die Leitung der PSF Big Band.

Die PSF percussion group

Mit der Verpflichtung von Heimo Janschek als Schlagzeuglehrer und Lehrer für Ensembleleitung erfuhr der gesamte Percussion- und Spielmusikbereich (Orff) ab 1998 neue Impulse und die PSF Percussion Group entstand. Der Andrang und das Interesse der Studierenden war sehr groß und entwickelte eine Eigendynamik.

Die Percussion Group hat sich zum Ziel gesetzt, das Phänomen „Rhythmus“ in all seinen Facetten zu erleben, auszuloten, zu spielen, vor allem aber zu „transportieren“.

Ihr großes Anliegen ist es, die Kraft und Mystik, die vielen Rhythmen innewohnt und auf verschiedenste Weise spürbar ist, auch an die ZuhörerInnen weiterzugeben.

Das Repertoire der PSF Percussion Group reicht von Bodypercussion über „Stomp-Arrangements“, afrikanischer und südamerikanischer Musik bis hin zu aufwändigen Arrangements berühmter Percussionisten und Schlagzeuger.

Die PSF Percussion Group versucht immer wieder zu zeigen, dass die Familie der Schlaginstrumente sehr groß und faszinierend ist. Gleichzeitig weist sie darauf hin, dass diese Instrumente mit zu den am schwierigsten zu erlernenden und zu spielenden gehören, wenn man sich professionell mit ihnen auseinandersetzt.

Trotz einer gewissen Fluktuation fand sich unter der Leitung von Heimo Janschek ein erfahrener Kern junger, begabter MusikerInnen zusammen, der das Publikum restlos begeistern konnte.

Über viele Jahre hinweg und in fast allen PSF Konzertprogrammen gab es ein kurzes „Spotlight“ für die Percussion Group. Seit Heimo Janscheks Pensionierung 2018 ist Nick Wiesmayer der Ansprechpartner für alle rhythmischen Belange und zukünftigen Ideen.

Das PSF studio

Seit 2005 existiert das PSF Studio und wurde sukzessive aufgebaut und betreut von Richard Pöcksteiner.

Schon vom ersten PSF Big Band-Konzert (Now‘s The Time, 1998) erstellte Richard Pöcksteiner einen Live-Mitschnitt. Neben der Live-Konzert-Ebene gab es also immer auch eine Recording-Ebene, welche den Wunsch nach einem Ort reifen ließ, wo Tonaufnahme, Mischen und Mastering möglich sein würden.

Insbesondere die Erkenntnisse aus dem Master-Studium „Neue Medien in der Musikpädagogik“, welches auch Richard Pöcksteiner absolvierte, machten in Verbindung mit den vielfältigen Möglichkeiten der Musik-Computer-Produktion schnell klar, dass eine zukunftsweisende Musikpädagogik an der Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz eine entsprechende Musik-Produktionsstätte erforderlich machte.

Das Studio wird vielfältig genutzt:

Nachbearbeitung von Konzert-Mitschnitten, Sprachaufnahmen und diverse Kompositionen für das länderübergreifende Projekt „Lingua“, Hörspielprojekte mit Studierenden, Probeaufnahmen und erste Songaufnahmen ambitionierter MusikerInnen und SängerInnen, die PH-CD-Eigenproduktion: „Das klinget so herrlich“, etc.

Ein Großprojekt war die CD-Produktion zum 20-jährigen Jubiläum der PSF Big Band „The PSF Rhapsody“. Beim großen Jubiläumskonzert am 17. Mai 2018 im Brucknerhaus Linz wurde live mitgeschnitten und daraus die erste PSF-CD gezaubert.